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„Was steckt hinter Verlustangst in Beziehungen – und wie kann ich sie heilen?“


Antwort: Verlustangst ist eines der häufigsten und gleichzeitig tiefsten Beziehungsthemen überhaupt.Sie zeigt sich oft sehr unterschiedlich: klammernd, kontrollierend, überangepasst oder auch in Selbstverleugnung.


Im Kern ist Verlustangst ein Schutzmechanismus – eine frühe Überlebensstrategie, um die Erfahrung von tiefem Schmerz, Verlassenwerden oder emotionaler Unerreichbarkeit nicht noch einmal fühlen zu müssen.


Was dahintersteckt:

  • Früh erlebte emotionale Verluste oder inkonsistente Bindungserfahrungen (z. B. Eltern, die emotional abwesend, unberechenbar oder abweisend waren).

  • Situationen, in denen Liebe an Bedingungen geknüpft war ("Nur wenn du brav bist, bleibe ich bei dir.").

  • Unerlöste Erfahrungen von Ohnmacht, Hilflosigkeit oder dem Gefühl, „nicht liebenswert genug“ zu sein.


Verlustangst wurzelt nicht immer in der aktuellen Beziehung, sondern in alten Bindungsprägungen, die heute unbewusst reaktiviert werden.


Wie Heilung möglich wird:

  • Selbstwahrnehmung entwickeln: Erkennen, wann dein inneres Kind und nicht dein erwachsener Teil reagiert.

  • Selbstregulation üben: Atmen, ankommen, das innere Sicherheitssystem aktivieren, bevor du handelst.

  • Bindungssichere Verhaltensweisen lernen: Grenzen wahren, Bedürfnisse klar kommunizieren, Nähe zulassen – ohne dich selbst zu verlieren.

  • Verlustangst liebevoll begleiten: Nicht „wegbekämpfen“, sondern verstehen und neu beantworten: „Ich bin heute nicht mehr ohnmächtig wie damals.“

Eine kleine Einladung: Wenn Verlustangst aufkommt, frage dich:Welche alte Geschichte erzählt mir mein Nervensystem gerade?

Und welche neue Erfahrung kann ich heute wählen – für mich selbst?


Heilung entsteht nicht durch Kontrolle, sondern durch neue, sichere Erfahrungen – Schritt für Schritt.

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